LEISTUNGSSPORT 4/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
in der vorliegenden Ausgabe der Zeitschrift LEISTUNGSSPORT rücken erneut verschiedene Perspektiven des Leistungssports in den Fokus. Die Spannbreite reicht von internationalen Multisportveranstaltungen über trainingsmethodische Konzepte an Sportschulen bis hin zu sportpsychologischen und sportmedizinischen Fragestellungen. Alle Beiträge liefern konkrete Inhalte für die Trainingspraxis und basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Den Auftakt bildet ein Beitrag zu den World Games 2025, die vom 7. bis 17. August in Chengdu, China stattfin- den. Diese internationale Plattform für nicht olympische Sportarten bietet vielen Verbänden die Gelegenheit, ihre Sportarten sichtbarer zu machen und neue Zielgruppen zu erreichen. Dabei stehen die organisatori- schen, klimatischen und trainingsmethodischen Herausforderungen der Vorbereitung im Mittelpunkt des Beitrags.
Ebenfalls im Kontext der World Games steht der Beitrag von Kai Schirmer, dem Sportdirektor der DLRG. Er beleuchtet die Spezifika der Vorbereitung im Rettungssport, insbesondere unter klimatisch herausfordern- den Bedingungen, und gibt Einblicke in die praktische Umsetzung von Hitzemanagement, Zeitumstellungs- strategien und Techniktraining in nicht standardisierten Infrastrukturen.
Mit dem Beitrag von Prof. Dr. Harald Lange (Universität Würzburg) und Dennis Sandig (DOSB) wird ein zent- rales Thema für die Trainerbildung aufgegriffen: Wie lassen sich sportwissenschaftliche Studien richtig ein- ordnen und kritisch bewerten? Der Beitrag bietet praxisnahe Hinweise, um zwischen gesicherten Erkenntnis- sen und methodisch fragwürdigen Aussagen zu unterscheiden – ein Beitrag zur Stärkung wissenschaftlicher Urteilskraft im Traineralltag.
Der Artikel von Dr. Marius Lucas Paul (Deutsche Sporthochschule Köln) analysiert systematisch die Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln im Leistungssport. Auf Grundlage einer umfassenden Querschnittserhebung werden Prävalenzen, Motive und Risiken dargestellt. Die Ergebnisse verdeutlichen die hohe Bedeutung einer evidenzbasierten Beratung und zeigen konkrete Ansatzpunkte für Athletenbetreuung und Aufklärung.
Im sportpsychologischen Beitrag von Prof. Dr. Franziska Lautenbach und Pia Zajonz (Humboldt-Universität Berlin) stehen positive Emotionen im Zentrum. Der Beitrag liefert zahlreiche unmittelbar einsetzbare Praxis- tipps zur gezielten Förderung emotionaler Kompetenzen im Trainingsalltag.
Ein weiteres praxisorientiertes Thema behandelt Johannes Schmitz, Oberstudienrat an der NRW-Sportschu- le in Düsseldorf. Er stellt das Athletikkonzept einer Sportschule vor, das eine systematische Verbindung von Grundlagenausbildung, Individualisierung und sportartspezifischer Förderung vorsieht. Das Konzept umfasst Diagnostik, Trainingssteuerung und Methoden zur Stabilität und Mobilisation bei Nachwuchsathleten.
Abgerundet wird die Ausgabe durch einen Beitrag von Antonia Schubert (Universität Tübingen), die das „Hot Hand“-Phänomen im Volleyball untersucht. Ihre Analyse zeigt, unter welchen Bedingungen die Wahrneh- mung von „Lauf“ und Erfolgsserien im Spielverlauf entsteht und wie Trainer mit solchen psychologischen Effekten konstruktiv umgehen können.
Mit einem weiteren Beitrag greift Prof. Dr. Heiko Ziemainz (Universität Erlangen) ein gesellschaftlich rele- vantes Thema auf: die Gewalt gegen Schiedsrichter im Eishockey. Seine Analyse gibt einen Einblick in die Belastungen des Schiedsrichterwesens und benennt erste Ansätze zur Prävention.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Rückmeldungen an zeitschrift-leistungssport@dosb.de
Mit sportlichen Grüßen
Das Team der Zeitschrift LEISTUNGSSPORT