Leistungssport 4/2019

Aus der Praxis

Alle haben die gleiche Chance, für Sport entdeckt zu werden

Von differenzierter Diagnostik zur globalen Wahrnehmung sportlicher Begabungen

  • Jochen Zinner/Markus Becker/Winfried Heinicke/Daniel Lange:
  • BERLIN HAT TALENT ist ein für Berlin bedeutsames sportpolitisches Projekt, das für alle Grundschüler ein entwicklungsförderndes Sport- und Bewegungsprogramm schaffen soll. Sportlich begabte Kinder können aus einer sehr großen Population differenziert identifiziert werden. Mit dem Ziel der Talenterkennung sollen zukünftig weitere Stufen mit immer spezifischeren Tests für bestimmte Sportarten(gruppen) angekoppelt werden.
  • Schlagwörter: Talentsichtung – Schule – Deutscher Motorik-Test

Trainingswissenschaft und -lehre

Trainingsgestaltung im lang­fristigen Leistungsaufbau von Gewichthebern

  • Ingo Sandau/David Kurch:
  • Damit im Seniorenbereich des Gewichthebens internationale Spitzenleistungen realisierbar sind, müssen im langfristigen Training die richtigen Trainingsreize zur richtigen Zeit gesetzt werden. Dieser Beitrag beschreibt in einem Überblick, wie die langfristige Trainingsgestaltung im Gewichtheben aussehen kann, um entwicklungsgerecht im prä- und postpubertären Altersbereich die Wettkampfleistung zielgerichtet zu entwickeln.
  • Schlagwörter: Gewichtheben – Entwicklung, biologische – Krafttraining – Techniktraining – Trainingsmittelkatalog

Trainingswissenschaft und -lehre

Ja, wie laufen sie denn?

Teil 1: Technikanalyse im Skilanglaufnachwuchs

  • Alexandra Eberhardt/Ronny Fudel/Axel Schürer/Axel Teichmann/Antje Hoffmann
  • Ausgehend von der Fragestellung, ob Technik im Training oder Wettkampf bewertet werden soll, wurde in einer ersten Untersuchung die Doppelstockschubtechnik von 97 Sportlern unter beiden Bedingungen erfasst. In einer zweiten Untersuchung wurde die Technik von 191 Sportlern qualitativ anhand von fünf Kriterien bewertet: Körperstreckung, Körpervorlage, Ellenbogen nah am Stock, Timing vorn und Timing hinten. Die Ergebnisse beider Studien sollen dazu beitragen, die Laufkonzeption des Deutschen Skiverbandes zu unterstützen.
  • Schlagwörter: Nachwuchsleistungssport – Skilanglauf – Technikanalyse – DSV-Laufkonzeption

Trainingswissenschaft und -lehre

Biologische Reifung

Bedeutsamkeit und Auswirkungen auf die Entwicklung des zukünftigen Elite-Fußballspielers

  • Ludwig Ruf/Björn Bonacker:
  • Jugendliche desselben chronologischen Alters variieren erheblich in ihrer körperlichen Entwicklung. Daher hat sich im Nachwuchsfußball die Gruppierung von Jugendlichen auf der Basis der körperlichen Reifung etabliert. Dieser Artikel beschreibt Methoden zur Quantifizierung des biologischen Alters sowie Anwendungsfelder im Kontext der Identifikation und Entwicklung von Nachwuchsfußballspielern. Darüber hinaus werden Vorteile und Limitationen in den jeweiligen Anwendungsfeldern diskutiert.
  • Schlagwörter: Talententwicklung – Reifung, biologische – Adoleszenz – Pubertät – Fußball

Sportpädagogik

Informelles Lernen und Kompetenzerwerb im Leistungssport

  • André Herz/Nadine Feller:
  • In diesem Beitrag werden in einer empirischen Studie Bildungspotenziale des informellen Lernens im Leistungssport am Beispiel personaler Kompetenzen untersucht und Möglichkeiten für den Einsatz im Rahmen von Trainer- und Übungsleiterausbildungen des DOSB aufgezeigt. Konkret geht es darum, welche personalen Kompetenzen im Leistungssport von Jugendlichen entwickelt bzw. erlernt werden können und welche personalen Kompetenzen die Sportler bei sich selbst wahrnehmen.
  • Schlagwörter: Nachwuchsleistungssport – Bildung – Lernen, informelles – Kompetenzerwerb

Trainers Digest

Jugendsport – Frühe Spezialisierung – Körperliche Aktivität bei Kindern im Rollstuhl –Prävalenz von Ess(verhaltens)störungen im Leistungssport – Aufnahmezwang bei Sportverbänden mit Monopolstellung

  • Arnd Krüger/Florian Liepe/Alexandra Schek/Jan Axtmann

Aus der Praxis

Leistungsstrukturmodell im alpinen Skirennsport

Teil 1: Darstellung des Modells

  • Dirk Heering:
  • Das sportartspezifische Leistungsstrukturmodell für die Erwachsenen im alpinen Skirennsport kann die Grundlage für das Training im Schülernachwuchsbereich U14 darstellen. Dabei sind jedoch einerseits die Belastbarkeit von Schülern in dieser Altersstufe sowie die Trainierbarkeit zu beachten, andererseits resultieren daraus neben den Einschränkungen auch diverse Vorzüge für den Trainingsprozess. Neben einer Leistungsorientierung sollte im Nachwuchsbereich immer noch Raum für die Ausübung weiterer (Freizeit-)Sportarten sein.
  • Schlagwörter: Nachwuchsleistungssport – Leistungsstrukturmodell – Ski, alpin

Sportpsychologie

Mentales Training im Vereinsalltag

Ein Projektbericht aus dem Tischtennissport

  • Gunter Straub/Florian Trattnig/Johannes Reinhardt:
  • Mentale Trainingsmethoden und Wettkampftechniken können auch im Tischtennis Früchte tragen, haben aber bis dato im Vereinstraining sowie in der Traineraus- und -fortbildung möglicherweise nicht ausreichend Beachtung gefunden. Über Erfahrungen eines Projekts, bei dem im Anschluss an das wöchentliche Jugendtraining auf freiwilliger Basis noch ein mentales Trainingsprogramm (mit den Bausteinen Entspannung, Visualisation, Imagina­tion, Affirmation) angeboten wurde, wird berichtet.
  • Schlagwörter: Nachwuchsleistungssport – Vereinstraining – Tischtennis – Mentales Training

Sportpsychologie

Motivation und Fußballleistungen bei Nachwuchsspielern im Geschlechtervergleich

  • Heinz Reinders/Olaf Hoos/Stefanie Grunert/Jonathan Rudingsdorfer/Steven Vaughan:
  • Die zentrale Frage in diesem Beitrag zielt auf die Notwendigkeit einer geschlechtsspezifischen Passung von Umweltbedingungen, individueller Veranlagung und psychologischen Merkmalen für eine optimale Talententwicklung in der Nachwuchsleistungsförderung ab. In der bundesweit ersten empirischen Studie an 102 Talenten im Alter von 14 bis 16 Jahren nehmen die Autoren einen Geschlechtervergleich in der großen Bandbreite erhobener Indikatoren für den Leistungsfußball vor.
  • Schlagwörter: Nachwuchsleistungssport – Fußball – Merkmale, psychologische – Geschlechtervergleich

In eigener Sache

Das Juniorbotschafter-System Dopingprävention der Deutschen Sportjugend

  • Jörg Becker:
  • Die Deutsche Sportjugend hat seit dem Jahr 2004 gemeinsam mit dem DOSB und dem Zentrum für Dopingprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ein Präventionskonzept für den Kinder- und Jugendsport entwickelt. Kerngedanke ist, dass Dopingmentalität das größte Risiko für sauberen Sport und die Gesundheit der Athleten darstellt. Um im Sinne der modernen Dopingprävention langfristig gegenzusteuern, werden seit dem Jahr 2010 Juniorbotschafter für Dopingprävention ausgebildet.
  • Schlagwörter: Dopingprävention – Juniorbotschafter

Trainingswissenschaft und –lehre

Trainingswissenschaftliche Unterstützungsleistungen im Spitzensport

Teil 3: Weitere Ergebnisse

  • Wolfgang Killing:
  • Die zentrale Aufgabe von Trainingswissenschaftlern ist die präzise Erfassung sportlicher Leistung in Training und Wettkampf – nicht als Selbstzweck, sondern als Hilfestellung für die Trainingssteuerung. Nach dem in den letzten Ausgaben präsentierten Problemaufriss, dem Forschungsansatz und der Untersuchungsmethodik wird der Fokus auf weitere Ergebnisse – u. a. die Kernkompetenz: Datenbasierter Berater der Trainer – gerichtet.
  • Schlagwörter: Betreuung, trainingswissenschaftliche – Leistungsdiagnostik – Trainingswissenschaftler – Kernkompetenz