Leistungssport 2/2023

Sportmedizin

Biologische Besonderheiten

Das Fortpflanzungssystem der Frau und seine hormonelle Steuerung – mehr als Östrogen und Progesteron

  • Petra Platen/Kirsten Legerlotz/Jana Sippl:
  • Für Zwecke der Trainingssteuerung spielen nicht allein die gesamten Blutkonzentrationen der Sexualsteroidhormone, sondern auch die freien Hormonfraktionen, die Rezeptordichte und weitere Co-Faktoren eine Rolle. Die zyklischen Schwankungen der Steroidhormone sollten in der Periodisierung von Trainingsmaßnahmen berücksichtigt werden.
  • Schlagwörter: Menstruationszyklus – Hypothalamus – Hypophyse – LH – FSH – Sexualsteroide – Östradiol – Progesteron – Testosteron – Rezeptoren

Sportmedizin

Pubertätsentwicklung – Besonderheiten bei Nachwuchsathletinnen

  • Maren Goeckenjan/Elisabeth Wallner:
  • Geschlechtsspezifische Unterschiede im Nachwuchssport werden in der Pubertät besonders deutlich. Die Pubertät ist aufgrund von vielfältigen biopsychosozialen Anpassungsvorgängen eine vulnerable Phase in der Entwicklung junger Leistungssportlerinnen. Dieser Artikel stellt Aspekte zur physiologischen Pubertätsentwicklung bei Mädchen, mögliche Störungen der Pubertät sowie Übersichten und Studien zur Pubertätsentwicklung vor.
  • Schlagwörter: Sportlerin – Leistungssport – Adoleszenz – Pubertät – Sexualhormone

Sportmedizin

Triade der Sport treibenden Frau und relatives Energiemangel-Syndrom im Sport

  • Katharina Fischer/Helena Engel/Saba Shakalio/Paulina Wasserfurth/Petra Platen:
  • Die Triade der Sport treibenden Frau ist ein Symptomenkomplex aus Störungen des Essverhaltens, Störungen des Menstruationszyklus und Osteoporose. Das Syndrom des relativen Energiemangels im Sport (RED-S) schließt in Erweiterung der Triade alle Formen, auch die nicht eindeutig krankhaften, einer zu geringen Energiezufuhr ein. Für das „Return to Sport“ nach RED-S spielt die medizinische Trainingstherapie eine wichtige Rolle.
  • Schlagwörter: Triade – RED-S – Energieverfügbarkeit – Energieumsatz – Energiezufuhr – Ruheumsatz – Thermogenese, diätinduzierte – Körpermasse, fettfreie – Amenorrhö – Stressfraktur – Return to Sport

Sportmedizin

Menstruationszyklusstörungen: Definition und Prävalenzen im Sport

  • Katharina Fischer/Elisabeth Maria Kirschbaum:
  • Im Artikel werden Menstruationszyklusstörungen definiert. Aktuelle Studien zeigen eine hohe Prävalenz an Zyklusstörungen in unterschiedlichen Sportarten. Auswertungen von Untersuchungsdaten der Sportmedizin am IAT zeigen, dass ca. 24 % der deutschen Sportlerinnen, welche keine hormonellen Verhütungsmittel anwenden, eine Zyklusstörung aufweisen.
  • Schlagwörter: Menstruationszyklus – Zyklusstörungen – Leistung – Spitzensport – Amenorrhö

Sportmedizin

Gynäkologische Anbindung von Leistungssportlerinnen

  • Cordula Schippert/Katharina Rall/Katharina Schlammerl/Christine Kopp:
  • Der Artikel stellt die Hintergründe gynäkologischer Pathologien und mögliche Auswirkungen auf die Sportlerin vor. Zudem beschreiben die Autorinnen den Ablauf einer gynäkologischen Anbindung von Leistungssportlerinnen und demonstrieren, welche Krankheitsbilder von Bedeutung sind und welche Untersuchungen und Therapien aus gynäkologischer Sicht sinnvoll erscheinen.
  • Schlagwörter: Betreuung, gynäkologische – Hormonanalysen – Hormonstörungen – Hormonmangel – Menstruation – Amenorrhö – Blutungsstörungen – Stressfrakturen – Leistungssport

Sportmedizin

Kontrazeption bei Leistungssportlerinnen

  • Maren Goeckenjan:
  • Bei Nachwuchs- und Leistungssportlerinnen können nach individueller Beratung nicht-hormonelle und hormonelle Methoden zur Vermeidung einer Schwangerschaft, aber auch zur Verbesserung von Aspekten im Zusammenhang mit der reproduktiven Gesundheit gewählt werden. Die Abwägungen möglicher Zusatznutzen, aber auch negativer Wirkungen und Komplikationen sind wichtige Bestandteile eines individuellen Beratungsgesprächs.
  • Schlagwörter: Leistungssportlerinnen – Gesundheit, reproduktive – Kontrazeption – Kontrazeption, kombinierte hormonelle

Sportmedizin

Schwangerschaft und Spitzensport

  • Cordula Schippert/Kirsten Legerlotz:
  • Dieser Artikel zeigt auf, was beim Training in der Schwangerschaft zu beachten ist und wie es im Verlauf angepasst werden sollte. Gefahrensituationen, absolute und relative Kontraindikationen für Leistungssport in der Schwangerschaft werden beschrieben und Empfehlungen zum Abbruch der Aktivität bei Auftreten von Symptomen gegeben. Die Autorinnen benennen Risikosportarten sowie spezielle Problemfelder mit Gefahren für Mutter und Kind und zeigen, welche Faktoren und möglichen Probleme nach der Geburt und im Wochenbett zu beachten sind.
  • Schlagwörter: Schwangerschaft – Verletzungsrisiko – Stürze – Plazentaablösung, vorzeitige – Frühgeburt – Wochenbett

Trainingswissenschaft und -lehre

Menstruationszyklusmonitoring im Sport

  • Sarah Brüßler/Petra Platen/Markus Reichert:
  • Zu den potenziellen Einflüssen des weiblichen Zyklus auf Training, Leistung und Gesundheit gibt es unzureichend belastbare Daten aus längsschnitt­lichen Studien. Dank Digitalisierung sind heutzutage Datenerhebungen im Alltag, in Echtzeit, gerätegestützt und als intensiv-longitudinale Zeitreihendaten möglich. Wir führen in diese Methodik ein und beschreiben, wie der Zyklus und assoziierte Parameter sowie Trainings- und Leistungsdaten aufgezeichnet werden können.
  • Schlagwörter: Menstruationszyklustracking – Längs­schnittdaten, intensive – Smartphone-Apps – Wearables – Trainingssteuerung, digitale – Assessment, ambulantes

Trainingswissenschaft und -lehre

Leistungsfähigkeit und Trainier­barkeit in Abhängigkeit von der Zyklusphase

  • Petra Platen:
  • Sportlerinnen sind nicht einfach nur kleinere männliche Athleten. Es gilt, frauenspezifische Aspekte im Trainingsprozess zu berücksichtigen und somit die Leistungsentwicklung zu optimieren. Bei Spitzensportlerinnen scheint es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen dem Menstruationszyklus und einigen ausgewählten leistungsbezogenen Größen, wie z. B. der Ausdauer- oder Kraftwiderstandsfähigkeit, der mentalen Entscheidungsfähigkeit oder der Wettkampfbereitschaft, zu geben.
  • Schlagwörter: Trainingsplanung, Trainingsperiodisierung, Menstruationszyklus, Ausdauer, Kraft

Trainingswissenschaft und -lehre

Menstruationszyklus und Verletzungsrisiko

  • Kirsten Legerlotz/Elisabeth Maria Kirschbaum:
  • In diesem Beitrag werden ausgewählte physiologische, biomechanische und psychologische Einflussfaktoren in Bezug auf den Menstruationszyklus und ihren potenziellen Einfluss auf das Verletzungsrisiko betrachtet. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Ruptur des vorderen Kreuzbandes, von der Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen sind.
  • Schlagwörter: Menstruationszyklus – Verletzungsrisiko – Kreuzbandruptur – Östrogen – Syndrom, prämenstruelles – Knielaxität

Sportpsychologie

Der weibliche Zyklus aus sport­psychologischer Sicht

Erklärungen und Handlungsempfehlungen

  • Franziska Lautenbach/Sibel Nayman/Sarah Brüßler/Pia Zajonz/Petra Platen/Kirsten Legerlotz/Markus Reichert:
  • Der Schwerpunkt dieses Beitrags liegt auf den psychophysiologischen Grundlagen des weiblichen Zyklus und dem Einfluss natürlicher hormoneller Schwankungen auf Emotionen und Verhalten. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) gelegt, um am Ende praktische Tipps für Trainer abzuleiten.
  • Schlagwörter: Menstruationszyklus – Gehirn – Steroidhormone – Emotionen – Verhalten – Sport – Stress – Beschwerden, prämenstruelle

Sportpädagogik

Kommunikation über den Menstruationszyklus in der Trainer-Athletin-Beziehung

  • Elisabeth Maria Kirschbaum/Katharina Fischer/Ulrike Burrmann/Franziska Lautenbach:
  • Zentral für eine gelungene Trainer-Athletin-Beziehung ist eine gelingende Kommunikation, insbesondere über vermeintlich heikle Themen wie z. B. den Menstruationszyklus. Denn nichts gefährdet die Beziehung zwischen Trainern und Athletinnen mehr als Missstände auf sozialer Ebene. In diesem Beitrag werden Aspekte der verbalen Kommunikation sowohl aus Sender- als auch Empfänger-Perspektive genauer definiert.
  • Schlagwörter: Kommunikation – Menstruationszyklus – Trainer-Athletin-Beziehung – Kommunikationshindernisse

Meisterlehren

Meisterlehren: Was wir von erfahrenen Trainern lernen können

Teil 4: Geschlechtsspezifische Besonderheiten im leichtathletischen Training und Wettkampf

  • Wolfgang Killing:
  • Sportlicher Erfolg hängt nicht zuletzt von der konsequenten Nutzung der Wissens- und Erfahrungsschätze einer erfolgreichen Spitzentrainerschaft ab. Wie diese Wissensreserve „angezapft“ werden kann, beschreibt am Beispiel der Leichtathletik diese Beitragsserie, die sich den sogenannten Meisterlehren widmet. Im Fokus dieses Teils stehen geschlechtsspezifische Besonderheiten.
  • Schlagwörter: Meisterlehre – Meistertrainer – Interview, biografisches – Leichtathletik – Frauensport